Hybridheizung

Der Begriff Hybridheizung bezeichnet die Kombination verschiedener Wärmeerzeuger in einem Heizsystem. Die einzelnen Technologien basieren dabei in der Regel auf unterschiedlichen Energieträgern. Sie speisen thermische Energie häufig in einen Wärmespeicher ein, während eine hybridfähige Regelung die Zusammenarbeit der Wärmeerzeuger koordiniert. Im Kontext der Energiewende kommt Hybridheizungen eine immer größere Bedeutung zu. Denn die kombinierten Heizsysteme ermöglichen es, Erneuerbare-Energien-Anlagen auch im Bestand sinnvoll einzusetzen. Ein typisches Beispiel dafür ist die Kombination von Wärmepumpe und Gasheizung bzw. Ölheizung. Letztere muss dabei nur an sehr kalten Tagen anspringen, um die Umweltheizung zu unterstützen.

In den meisten Fällen werden zwei separate Wärmeerzeuger eingesetzt, die bivalent arbeiten, also zwei unterschiedliche Energiequellen nutzen. Seltener werden zwei Wärmeerzeuger als Hybrid-Kompaktgerät auch baulich zu einem Gerät kombiniert.

Sinn und Zweck einer Hybridheizung

  • In der Regel ist jede der Technologien allein in der Lage, den Wärmebedarf im Gebäude zu decken.
  • Die Kombination zweier Ansätze erlaubt es dem Anwender aber, zu jedem Zeitpunkt die jeweils effizienteste, günstigste und umweltfreundlichste Technologie zu nutzen.
  • In der Praxis wird diese Regelung von einer integrierten Steuer- und Regelungstechnik übernommen, die sogar schwankende Energiepreise bewerten und berücksichtigen kann.
  • Auf diese Weise gelingt es, unabhängiger vom Energiemarkt zu werden und die Betriebskosten für die Heizung nachhaltig zu senken.

Häufig wird eine Hybridheizung mit einem Pufferspeicher ergänzt, der die von beiden Technologien erzeugte Wärme speichert und bei Bedarf in das Heizsystem des Gebäudes einspeist. Dieser Ansatz hat sich insbesondere bei Kombinationen mit Solarthermieanlagen bewährt: Hier kann die wechselnde Wärmeerzeugung durch Solarkollektoren ausgeglichen werden, indem das bei Sonnenschein erhitzte Wasser zwischengespeichert und in sonnenschwachen Phasen wieder zur Verfügung gestellt wird.

Bei der Auslegung eines Pufferspeichers ist es wichtig, auf eine bedarfsgerechte Dimensionierung zu achten. Der Speicher sollte in seiner Größe so ausgelegt werden, dass er ein optimales Zusammenspiel zwischen beiden Heiztechnologien ermöglicht.

Die Varianten einer Hybridheizung

Im Laufe der letzten Jahre haben sich immer mehr Varianten von Hybridheizungen auf dem Markt etabliert. Bauherren können sich heute zwischen verschiedenen Kombinationen entscheiden, wenn sie ihr Gebäude mit einer Hybridheizung ausstatten möchten.

Aber auch in Bestandsbauten lassen sich in den meisten Fällen hybride Heizungen nachrüsten: So ist vor allem das Nachrüsten von Wärmepumpen oder Solarkollektoren eine beliebte Variante zur Senkung der Energiekosten und Verbesserung der Umweltbilanz.

Zu den Heiz-Kombinationen gehören die folgenden Hybridheizungen:

  • Gasheizung mit Wärmepumpe
  • Gasheizung mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage
  • Öl- oder Gasheizung mit Solarthermie
  • Wärmepumpe mit Holzheizung
  • Öl- oder Gasheizung mit Holzheizung

Aufgrund der weitreichenden Vorteile erfreut sich vor allem die Variante einer Gas-Brennwertheizung mit Wärmepumpe großer Beliebtheit. Diese Kombination spielt ihre Stärken besonders bei neu erbauten Mehrfamilienhäusern aus. Bei Hybridanlagen kommen üblicherweise Luft/Wasser-Wärmepumpen in Split- oder Monoblockbauweise zum Einsatz.

Bei der Entscheidung für eine der oben gelisteten Varianten spielen Gesichtspunkte wie die technische Reife der Technologie, der Wirkungsgrad der Wärmeerzeugung sowie die Kosten für Anschaffung, Installation und Betrieb eine Rolle.